In seinem dritten Spiel als Kapitän von Rot-Weiss Essen bejubelte Vinko Sapina den dritten 2:1-Erfolg und kann somit weiterhin eine perfekte Siegquote als Essener Spielführer vorweisen.
Dieser Sieg am Samstagnachmittag war ein ganz Besonderer: Im Auswärtsderby in der Schauinsland-Reisen-Arena siegte RWE dramatisch mit 2:1 beim MSV Duisburg.
Mustafa Kourouma köpfte den neuen Tabellenvierten in der 93. Minute zum 2:1-Derbysieg. Nur drei Zeigerumdrehungen zuvor hatte Sapina eine Flanke von Robin Müller unglücklich zum 1:1 ins eigene Tor abgefälscht. Die kleine Siegesserie drohte zu enden, aber das letzte Wort in diesem packenden Spiel hatte der Gast von der Hafenstraße auf seiner Seite.
Ganz zur Freude des Kapitäns: "Ich bin sehr erleichtert. Beim Eigentor war da eine Lücke von nicht mal einem halben Meter und der Ball geht trotzdem rein. Dann kam aber Musti und macht vor der Kurve das 2:1. Er hat mein unglückliches Ding wieder gutgemacht. Geisteskrank! Mit dem Tor in der letzten Minute, das war wirklich der Wahnsinn. Wir sind überglücklich."
Wenn man die Partie chronologisch aufarbeitet, gab es zwei verschiedene Halbzeiten. Im ersten Durchgang war RWE klar die spielbestimmende Mannschaft, hatte viel Ballbesitz und durch Isaiah Young (3.) und Lucas Brumme (34.) zwei große Möglichkeiten, um in Führung zu gehen.
Das torlose Pausenremis war aus Sicht der Duisburger glücklich, die dann aber in der zweiten Hälfte deutlich engagierter spielten und den starken Essener Torwart Jakob Golz mehrfach prüften.
Ähnlich sah es auch der 28-jährige Sapina, der eine starke Leistung zeigte und Dreh- und Angelpunkt des Essener Spiels war: "Es ist schwierig nach zwölf Partien zu sagen, dass wir hier in Duisburg der Favorit sind. Man sollte auch anerkennen und loben, dass wir diese Phasen hatten, wo wir dominieren konnten. Aber klar, haben wir daraus zu wenig gemacht. In den ersten fünf, zehn Minuten der zweiten Halbzeit haben wir dann etwas gepennt, uns aber trotzdem schnell gefangen. Kompliment an die ganze Mannschaft!"
Dass Rot-Weiss Essen nach 13 Spieltagen mit 21 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz stehen würde, hätten wohl die wenigsten Fans für möglich gehalten. Die letzten Wochen zeigen aber auch, wie eng die einzelnen Spiele in der 3. Liga sind. Oftmals entscheiden nur kleine Nuancen über Sieg oder Niederlage. Umso zufriedener kann RWE mit der perfekten Ausbeute aus drei Spielen und neun Punkten - seit dem 0:5 gegen Verl - sein.
"Wir werden jetzt nicht die letzten sechs Spiele der Hinrunde irgendwie chillen, sondern wir arbeiten weiter jeden Tag und wollen den Schwung mitnehmen. Wer jetzt hier kein Selbstvertrauen hat, dem gebe ich höchstpersönlich einen Nackenklatscher", erklärte der gebürtige Ulmer schmunzelnd.
Wir haben Respekt, wie vor jedem Gegner, aber keine Angst. Wir spielen zuhause und sind dort in dieser Saison, Verl ausgenommen, eine Macht.
Vinko Sapina.
Nach dem Niederrheinpokal-Achtelfinale beim SV Straelen (31. Oktober, 19 Uhr), treffen die Rot-Weissen in der Liga als nächstes an der Hafenstraße auf den formstarken Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld.
Sapina freut sich auf das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Michel Kniat (früher Verl, jetzt Bielefeld): "Das ist ein Kracher-Spiel. Ich kenne das Trainerteam und ihre Arbeit sehr gut. Deswegen war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis sie in die Erfolgsspur kommen. Wir haben Respekt, wie vor jedem Gegner, aber keine Angst. Wir spielen zuhause und sind dort in dieser Saison, Verl ausgenommen, eine Macht."